Hamburg, ein Kurzbesuch Pfingsten 2014 – ein Reisebericht
Ein Besuch in Hamburg lohnt sich immer, zumal wenn die eigene Frau noch nie in Hamburg war und man dort zusätzlich gute Freunde trifft.
In meinem folgenden Kurzbericht schildere ich, was wir an diesen 2,5 Tagen erlebt und unternommen haben – vielleicht kann ich dem Leser damit die eine oder andere kleine Anregung geben.
Als wir am Pfingstmontag vom Flughafen in die Innenstadt fuhren, bekamen wir einen ersten Eindruck von dieser wunderschönen, grünen und vornehmen Stadt, die sich erfreulicherweise im Sonnenschein von ihrer schönsten Seite präsentierte.
Wir hatten mit dem Sidehotel im Zentrum einen idealen Standort gewählt, der uns erlaubte, die Innenstadt fußläufig zu erkunden und mit der U-Bahn vor der Tür auch entferntere Ziele schnell und preiswert zu erreichen.
Wir begannen unser touristisches Programm auf dem historischen Alsterdampfer St. Georg von 1876, was schon ein Erlebnis an sich war. Der original getreu renovierte Schiffsveteran tuckerte mit uns gemächlich vom Jungfernstieg aus über die Binnen- und Außenalster und bot uns zunächst einen grandiosen Blick auf das eindrucksvolle Panorama der Hamburger Innenstadt mit seinen 5 Kirchtürmen. Die einstündige Fahrt führte uns am Hotel Atlantik und den eleganten Villen von Uhlenhorst und Bellevue vorbei, wir wurden begleitet von unzähligen Segelbooten, die den Feiertag und das schöne Wetter mit uns auf dem Wasser genossen. Von Ferne glänzte die Silhouette der noch immer unvollendeten Elbphilharmonie in der Sonne, wir kamen auf der Rückfahrt am Harvestehuder Ufer mit seinen Parkwiesen vorbei und bekamen das Innenstadtpanorama jetzt im Abendlicht ein zweites Mal geboten – preiswert und sehr empfehlenswert! Der anschließende Bummel durch einen umfangreichen und sehr gut und abwechslungsreich bestückten antiken Straßenmarkt rundeten unseren ersten Besuchstag stimmungsvoll ab.
Da uns der nächste Tag mit Sonne und hochsommerlichen Temperaturen überraschte, setzten wir am Vormittag unsere Erkundungen auf dem Wasser mit einer zweistündigen Hafenrundfahrt auf einer alten Barkasse fort. Beginnend bei den Landungsbrücken in St. Pauli durchfuhren wir die alte Speicherstadt, die neue Hafencity, vorbei an der Elbphilharmonie, und bekamen dann einen tieferen Einblick in die Hafenlogistik des Containerhafens und die zukünftigen Pläne und Visionen dieses modernen Welthafens – fachkundig und launig kommentiert vom Kapitän. Dieses wunderbare, maritime Erlebnis ergänzten wir durch eine Stadtrundfahrt in Open-Air-Bussen zu den schönsten und interessantesten Sehenswürdigkeiten: Hafen, Binnen- und Außenalster, Rathaus, Michel, St. Pauli, Fischmarkt etc.
Nachdem wir uns bis in den Nachmittag hinein hatten fahren und führen lassen, bot sich zum Ausgleich ein Bummel durch die lebendige und geschäftige Innenstadt mit seinen Kaufhäusern, gepflegten Fachgeschäften und vielseitigen Einkaufspassagen an. Da ich vor vielen Jahren meine persönliche Kaufhauskarriere im Alsterhaus begonnen hatte, war dieser Spaziergang reine Nostalgie!
Der Abend war dem Besuch des Bistros der Fernsehköchin Cornelia Poletto in Eppendorf gewidmet – ein relativ teures und kulinarisch eher enttäuschendes Vergnügen, in einem zudem noch total überhitzten Restaurant!
Der Vormittag unseres Abreisetages war notgedrungen der Kunst gewidmet, da das inzwischen eingetretene typische Hamburger Schmuddel- und Regenwetter weitere Outdoor-Aktivitäten erschwerte. So kam es uns gelegen, dass sich in der Hamburger Kunsthalle zwei sehr interessante Ausstellungen anboten, zum einen „C`est la vie, das Paris von Daumier und Toulouse Lautrec“ und zum anderen „Feuerbachs Musen, Lagerfelds Models“.
In der sehr spannenden Ausstellung „C est la vie“ wird das Pariser Leben zwischen 1830 und 1900 aus der Sicht des Satirikers Honorè Daumier, der das städtische Alltagsleben scharfsichtig beobachtete, und Henri de Toulouse-Lautrec, der sich auf Bühnen, Bordells und Nachtlokale beschränkte, dargestellt. Speziell die wunderbaren Arbeiten von Toulouse-Lautrec bescheren dem Betrachter „Deja Vue-Erlebnisse“ – viele seiner Plakate, Lithos etc. hat man schon irgendwo gesehen – zumindest kommt es einem so vor. Die Ausstellung läuft noch bis 3. August 2014 und ist sehr empfehlenswert.
Bei „Feuerbachs Musen und Lagerfelds Models“ werden Feuerbachs Porträts seiner Musen um 1860 Lagerfelds fotografischer Darstellung der antiken Liebesgeschichte von Daphnis und Chloe gegenübergestellt. „Die Ausstellung lenkt den Blick auf den Kult zeitloser Schönheit, der sich durch die Jahrhunderte zieht und das Modell zur Ikone stilisiert(Begleitprospekt zur Ausstellung)“. Diese Ausstellung endete am 15.6.2014.
Die mittägliche „Speckscholle mit Bratkartoffel“ im Restaurant des Alsterhauses war eine nostalgische Erinnerung an meine früheren, regelmäßigen Geschäftsessen im Alsterhaus, vor nahezu 40 Jahren – früher war natürlich alles besser!
Der kurze Besuch in dieser schönen Stadt hat viele Erinnerungen aufgefrischt und Lust auf ein baldiges Wiederkommen geweckt – versprochen!
Klaus Weidner Juni 2014