Venedig, Biennale 2017

Seit über 20 Jahren steht alle zwei Jahre die Biennale in Venedig auf unserem Kunstreisen-Programm!

 

Rialtobrücke

Auch in diesem Jahr haben wir im Juni zusammen mit einem befreundeten Ehepaar             4 kunstvolle Tage in Venedig verbracht.

Die erste positive Überraschung erlebten wir schon am Flughafen, wo wir in einem neuen Terminal bequem und wohl temperiert die Schiffsanlegestelle erreichten und voller Vorfreude die „Blue Line“ bestiegen, zur ca. 1,5 stündigen Fahrt nach Venedig. Wenn dann nach diversen Zwischenstopps endlich die Gebäude und Türme der Innenstadt am Horizont auftauchten, hatten wir auch dieses Mal das vertraute  Gefühl einer Heimkehr nach längerer Abwesenheit.

Direkt nach dem Ausstieg in Zattere im Dosoduro, führte unser erster Gang natürlich zu Nico, der unserer Meinung nach besten Eisdiele in Venedig. Als wir danach in unserem geliebten Hotel Can Pisani als Stammgäste  freundlichst begrüßt wurden, konnte das umfangreiche Programm „Biennale 2017“ am nächsten Tag entspannt in Angriff genommen werden.

Der nächste Tag war den Länderpavillions  im Giardini gewidmet, der Folgetag dem Arsenale und letzte Tag den „Eventi Collaterali“, d.h. diversen Begleitausstellungen in der Stadt.

In der nachfolgenden Fotogalerie habe ich bezüglich der Länderpavillions eine sehr subjektive Auswahl von 10 Ländern getroffen, die mir aus unterschiedlichen Gründen besonders gut gefallen haben:  Deutschland, Korea, Russland, England, CSR, USA, Israel, Schweiz, Australien und Italien.

Danach folgt  eine ebenfalls sehr subjektive Auswahl meiner (Lieblings-) Künstler aus aller Welt, in der von der Italienerin Christine Macel  kuratierten großen Ausstellungshalle ITALIA im Giardini und in den wunderbaren Räumlichkeiten des Arsenale.

Marcel hat ihr Motto „Viva Arte Viva“ m.E. ziemlich konsequent umgesetzt. Man spürt ihre weibliche Handschrift (wie meine Barbara behauptet) und ein gewisses Streben nach kunstvoller Vielfalt und Harmonie. Letzteres ist mir persönlich bedeutend lieber, als eine „störrische“, z.B. von politischen Themen und dem Elend dieser Welt geprägten Biennale. Marcel hat die von ihr ausgewählten Künstler und Themen        9 s.g. Chaptern zugeordnet, die sich wie Kapitel in einem Buch ergänzen. Beginnend mit dem Pavillion der „Artists and Books“ folgen “Joys and Fears“ „Common“, „Earth“, „Traditions“, „Shamans“, „Dionysian“, „Colors“ und schließlich „Time and Infinity“.

Wir haben diese weitgehend  „Gute-Laune-Biennale“ sehr genossen, ebenso einige Begleitausstellungen, über die ich separat berichten werde.

Ein Ärgernis und eine Zeitverschwendung waren für uns die beiden Hirst-Ausstellungen in den Museen von Pinault. Nicht nur wir empfanden die gezeigten Exponate als „gigantischen Kitsch“ – hier schlägt offensichtlich auch das „Marketingmonster“ zu, vor dem der Berliner Professor Günter Faltin in Wirtschaft und Kunst ausdrücklich warnt.

Venedig ist natürlich auch ohne Biennale immer eine Reise wert, ich habe über unsere spannenden Stadtspaziergänge in Wort und Bild schon in meinem früheren Reisebericht von 2015  ausführlich berichtet.

Die Biennale bringt insofern jedem Venedig-Besucher einen Zusatznutzen, zumal sich in der Zwischen- und sicher auch in der Nachsaison der Besucheransturm in den genannten Ausstellungen in Grenzen hält – den Durchschnitts- oder Kreuzfahrttouristen interessiert die moderne Kunst kaum.

Die diesjährige Biennale dauert bis zum 26.11.2017.

 

29.6.2017                            Klaus Weidner