Mecklenburg-Vorpommern – vom Fleesensee nach Schloss Rheinsberg, ein Reisebericht
Einen Kurzbesuch im Robinsonclub Fleesensee nutzten wir zu einem gemütlichen Autobummel durch die mecklenburgische Seenplatte bis zum brandenburgischen Schloss Rheinsberg.
Fleesensee hat sich in den letzten 10 Jahren zum umfassenden Ferienressort entwickelt, mit 2 Hotels, dem einzigen Robinsonclub in Deutschland und dem Dorfhotel, bestehend aus 192 Appartements, sowie dem größten Day-Spa im Lande mit 6000 qm.
Das Ressort liegt im Herzen der Mecklenburgischen Seenplatte in unmittelbarer Nähe des Müritzsees und Müritznationalparks. Die Umgebung bietet Wassersport in allen nur denkbaren Formen, gleichzeitig ist der Golf & Countryclub Fleesensee mit 3 x 18 Loch Golfplätzen, weiteren 3 x 9 Loch Übungsanlagen und einem riesigen Trainingsgelände ein Eldorado für Golffreaks.
Unser gemütlicher Autobummel begann im malerischen Städtchen Malchow, dessen Altstadt von Seen und Wäldern umgeben auf einer Insel liegt. Eine alte Drehbrücke, die zu jeder vollen Stunde den Autoverkehr zugunsten des Schiffsverkehrs stoppt, verbindet die Alt- mit der Neustadt. Zu unserer Überraschung stießen wir hier im Zentrum neben den schön renovierten Altbauten auch noch auf manches unsanierte Haus aus der DDR-Zeit, was darauf hindeutet, dass wir hier in einer Region sind, die wirtschaftlich nicht verwöhnt ist und letztlich weitgehend nur vom Tourismus lebt.
Im Gegensatz zu Malchow präsentierte sich der Luftkurort Waren am Müritzsee als wunderbar herausgeputzter Ferienort mit einer lebendigen und sehenswerten Altstadt. Im ältesten Viertel der Stadt bummelten wir über den Neuen Markt und bewunderten die liebevoll restaurierten Gebäude, die teilweise aus dem 17. Jahrhundert stammen. Vom Turm der schlichten Backsteinkirche St.Georg aus dem 14. Jahrhundert hat man eine schöne Aussicht auf die Seenlandschaft.
Wir fuhren weiter durch das sommerliche Land, durch malerische Wald- und Wiesenlandschaften, vorbei an einer Vielzahl mit einander verbunden Seen, den s.g. Großen Seen, zu denen der Müritz-, Plauer-, Fleesen- und Kölpinsee zählen.
Weiter südlich folgt dann die Neustrelitzer Kleinseenplatte, die sich bis zum brandenburgischen Rheinsberg hinzieht. Das Land ist nur dünn besiedelt, man fährt allein durch die typischen Baumalleen, ab und zu überholt man Radfahrer oder kommt ein Auto entgegen, ansonsten kann man ungestört die ruhige, unspektakuläre, aber schöne Landschaft genießen. Auf den Seen geht es ebenfalls gemütlich zu, hier mal ein Segel- oder Hausboot, dort ein paar Kanuten oder Kinder in Paddelbooten, ansonsten Ruhe und Erholung pur.
Die Wasserqualität ist hervorragend, was sich auch am Fischreichtum zeigt, von dem wir dann bei einer Rast in einem rustikalen Fischrestaurant mit einem frischen Fang auf dem Teller profitierten.
Unsere kurze Fahrt über Land endete im brandenburgischen Rheinsberg, wo wir staunend vor dem wunderbar restaurierten Schloss Rheinsberg standen. Das Schloss und der umfangreiche Schlossgarten sind maßgeblich vom jungen Friedrich II. geprägt, der hier seinem überaus strengen Vater auf Zeit entkommen und sich seinen musischen Interessen widmen konnte. Der Gang durch das Schlossmuseum rundete die vielen Eindrücke ab, die wir bei der Potsdamer Ausstellung „Friederisiko“, anlässlich des 300. Geburtstag Friedrich des Großen, sammeln konnten. Angeschlossen ist ein kleines, aber feines Kurt Tucholsky Museum – Tucholsky lebte ebenfalls hier und setzte dem Ort mit seinem Roman Rheinsberg ein literarisches Denkmal.
Klaus Weidner September 2012