– November 2015 –
Während die Kreuzfahrtschiffe im Zuge des gegenwärtigen Booms in dieser Tourismussparte immer großer werden und tausende von Passagieren zu ihren ersehnten Urlaubszielen bringen, zieht es mich eher auf die kleineren Schiffe, insbesondere auf Segelschiffe und im speziellen auf die bekannte SEACLOUD II .
Nun war es endlich soweit, dass ich nicht nur schöne Bilder dieses Schiffes im Netz anschauen konnte, sondern da war sie nun, im Hafen von Las Palmas, Gran Canaria, (siehe Anlagen “ Las Palmas “) in voller Größe und Schönheit! Das Schiff ist immerhin 117m lang, hat eine Gesamtsegelfläche von 3000m2 und der Großmast hat eine Höhe von 57m!
Mit großen Augen betrachteten die mehrheitlich aus Deutschland, Schweiz und Österreich angereisten Reiseteilnehmer (insgesamt 89) die imposante Erscheinung, die gerade von einer 10tägigen Überholung im Trockendeck kam. Es muss für die meisten so etwas wie „Liebe auf den ersten Blick“ gewesen sein, wenn man in die Gesichter schaute, was von dem freundlichen Empfang durch die Crew noch unterstrichen wurde.
Auch der zweite Blick wurde nicht enttäuscht, nämlich der in die Kabine – nicht gerade riesig (zumindest auf meinem Deck), aber alles vom Feinsten – klassisch englische Einrichtung mit Holzfurnieren, wie ich sie vorher nur in meinem alten Jaguar gesehen hatte, Badezimmer en Suite in Marmor und, nicht zu übersehen: goldene Wasserhähne und auch Lichtschalter!! Der Flachbildschirm für 5-6 Sender durfte natürlich auch nicht fehlen, aber den brauchte ich auf der relative kurzen Reise sicher nicht.
Und dann ging es los! (siehe Anlage “Kanarische Inseln“) Nach einem Gourmetabendessen – nicht unbedingt zu erwarten auf einem Segelschiff, aber toll – starteten wir zur nächtlichen Fahrt von Las Palmas in Richtung Santa Cruz auf Teneriffa.
Dies gestaltete sich dann zu einem echten Seetüchtigkeitstest bei Windstärke 7 und meterhohen Wellen, die ich allerdings erst am nächsten Morgen durch das Bullauge zu sehen bekam, wodurch es mir gleich noch etwas schlechter ging (und wurde).
Aber, das bringt einen Seemann nicht um, dachte ich, und begab mich an Deck. Dort wartete bereits Liza, klein und energisch, um die Gäste mit ihrem Frühsportprogramm „Fit für den Tag“ zu machen. Das Problem: es war niemand da – außer mir! Da zudem das Schiff immer noch heftig schwankte (das Heck, auf dem wir standen, hob und senkte sich um ca. 8-10 Meter) entschlossen wir uns keine besonderen Übungen zu machen, sondern zu 10 Runden power-walking rund ums Schiff, was immerhin 1,8 km ausmachte. Das brachte mir einerseits Komplimente von Liza ein, andererseits eine Verschlechterung meines Magengefühls, sodass ich auf dem Weg zurück in die Kabine beim Bordarzt einen Stop einlegte, um dies mit einer Tablette zu bekämpfen! Das klappte auch, allerdings mit der bekannten Folge von Müdigkeit! Die wurde dann durch die Aktivitäten der Segelcrew vertrieben, als sie begannen in die Takelage zu klettern und die ersten Segel zu setzen – nicht alle, der Seegang war noch immer ziemlich stark .
Nach dem Buffetlunch (ich bin mir immer noch nicht sicher, ob es eine gute Idee ist bei hohem Seegang zum Essen zu gehen, oder ob nicht Neptun dahintersteckt, der das soeben Genossene als “Spende“ an die Elemente zurückhaben möchte) stand dann ein Ausflug nach Santa Cruz, Teneriffa auf dem Programm, wo viele historische Gebäude, Museen und Parkanlagen zur Besichtigung einladen. (siehe Anlage Santa Cruz )
Nachdem es dann gegen Abend allen wieder gut ging, konnte der Kapitän zunächst zum Cocktail-Empfang und anschließend zum „Captain’s Dinner“ bitten, wobei er uns seine Offiziersmannschaft vorstellte. War natürlich sehr schön, und es bleibt festzuhalten, dass der Kapitän aus Fribourg in der Französischen Schweiz stammt, was ja bekanntlich eine berühmte Seefahrernation ist !
Am nächsten Morgen ging die Reise dann weiter mit Ziel La Gomera, der zweitkleinsten Insel der Kanaren. Die Fahrt dorthin entwickelte sich insofern zum Höhepunkt der Reise, als in den Morgenstunden das Schwesterschiff , die SEA CLOUD, am Horizont auftauchte und von nun an die beiden Schiffe zusammen segelten – der Viermaster SEACLOUD, Baujahr 1931 und unser Dreimaster SEACLOUD II, Baujahr 2001. Ein phantastischer Anblick und für mich – wie für viele andere Passagiere – der Hauptgrund, diese Reise zu buchen.
Am Nachmittag stand dann die Besichtigung von San Sebastian, La Gomera (siehe Anlage “San Sebastian“) auf dem Programm, gefolgt von einem Cocktail-Empfang auf der SEACLOUD, wobei wir deren nostalgischen Scharm kennenlernen durften.
Tja, und dann brach schon der letzte Tag der Reise an, zurück nach Las Palmas. Ab 8 Uhr kraxelten die Männer der Segelcrew routiniert und behende wie immer in die Takelage um die Segel zu setzen – leider ohne Absprache mit dem Wettergott, denn der bescherte uns: Windstille.
Somit „parkten“ wir den größten Teil des Tages auf dem Meer und gaben uns Gourmetfreuden und auch einigen Lektüren von zwei Weltumseglern hin. Da unser Kapitän unter den gegebenen Umständen nichts zu tun hatte, fand er Zeit ein junges Paar an Bord zu trauen – für alle ein besonderes Erlebnis!
Zu erwähnen bleibt auch noch, dass man bei einer solchen Reise einiges über nautische Begriffe – Seemannsgarn eingeschlossen – lernt, wobei mich das „glasen“ bzw. die Glasenuhr besonders fasziniert haben. (siehe Anlage „Glasenuhr“)
Alles in allem war diese Reise sicher ein besonderes Erlebnis, das ich sehr genossen habe, wenngleich ich am einen Tag ein bisschen weniger Wind und am anderen ein bisschen mehr Wind vorgezogen hätte!
von Dr. Lothar Ehrhardt
Anhang!
Allgemeine Informationen über Las Palmas
Die Stadt Las Palmas de Gran Canaria auf Gran Canaria ist die größte Stadt der Kanarischen Inseln. Sie erstreckt sich über 13 km von der Halbinsel La Isleta im Norden bis zur Altstadt La Vegueta im Süden und ist sowohl die Hauptstadt der spanischen Provinz Las Palmas als auch der Autonomen Region der Kanarischen Inseln (Comunidad Autónoma de Canarias). Geprägt wird sie durch ihren Hafen, der der zweitgrößte am Atlantik ist. Zu den Nachbargemeinden zählen Santa Brigida (Süden) und Arucas (Westen).
Las Palmas – Das Rio de Janerio von Europa
Vieles hat die wichtigste Stadt des kanarischen Archipels mit der brasilianischen Metropole gemeinsam: einen wunderbaren Strand mitten in der Stadt der seinesgleichen sucht einen berühmten Karneval. in dem die überschäumende Lebensfreude der Einwohner zum Ausdruck kommt und die Besucher ansteckt: Sonne und milde Temperaturen das ganze Jahr hindurch. Aber einiges hat Las Palmas ihrer ‚Schwester in Südamerika voraus, und dies nicht zuletzt dank der enormen Anstrengungen, welche die lokale Regierung und Verwaltung im letzten Jahrzehnt unternommen haben, um aus dieser Stadt eine internationale Metropole zu machen. Zweifellos ist es in ihrer Größenordnung die sicherste Stadt der Welt. mit optimalen Infrastrukturen. die zahlreiche internationale Unternehmen angelockt haben. Mein das Bankenviertel rund um den Santa Catalina-Park gibt Aufschluss darüber – keine internationale Bank. die hier nicht eine Filiale aufgemacht hat. Las Palmas bietet unzählige Einkaufsgelegenheiten: vorn französischen Juwelier. über die italienische Boutique bis zum wichtigsten spanischen Warenhaus, dem „Corte Inglés“, ist hier alles zu finden. Die kulturellen Veranstaltungen einer Weltstadt und die fast unbegrenzten Sportmöglichkeiten in modernsten Anlagen ergänzen das Angebot von Las Palmas. Die Nähe zum europäischen Kontinent ist nur einer der Vorzüge der kanarischen Hauptstadt. die sich in den letzten Jahren zu einem der attraktivsten und modernsten Plätze Europas entwickelt hat Im Laufe der 90er Jahre ist die Stadt zu neuem Leben erwacht und hat ihre alten Rollen abgelegt sie ist aufgetaucht aus der Vergessenheit in welche se. die ehemals einzige Tourismuszone Gran Canarias versunken war. als der Fremdenverkehr in den Süden der Insel abwanderte: sie hat die Last ihres berüchtigten und unsicheren Hafenviertels und der fragwürdigen Spelunken abgeworfen und sich in eine Vorzeigestadt verwandelt. Diese „phönixartige“ Erneuerungskraft durchzieht wie ein roter Faden die mehr als 500jährige Geschichte der Stadt. Seit dem 24. Juni 1478, als aus den zwei Siedlungen Vegueta de Santa Ana und Triana, rechts und links des palmenbewachsenen Guiniguada Tals, die Stadt Las Palmas gegründet wurde, ist hier vieles passiert.
Piraten vom Kaliber eines englischen Sir Francis Drake und John Hawkins, oder des Holländers Pieter von der Does haben anfangs des 16. Jahrhunderts die Stadt überfallen und verwüstet. Die schreckliche Choleraepidemie von 1851, der innerhalb von zwei Monaten 15 % der Stadtbevölkerung zum Oper fielen, war eine weitere Katastrophe in der Geschichte dieser Stadt. Aber auch Hochzeiten hat Las Palmas erlebt, etwa anfangs des vorletzten Jahrhunderts, als England, die damals mächtigste Wirtschaftsmacht der Welt, hier Unternehmen gründete, regelmäßige Schifffahrtsverbindungen einrichtete und den Tourismus einführte. Las Palmas erlebte eine Blütezeit, und der Hafen wurde zum bedeutendsten Knotenpunkt zwischen der Alten und der Neuen Welt. Die beiden Weltkriege und der spanische Bürgerkrieg stießen die Stadt jedoch erneut in die Dunkelheit zurück. Erst in den 50er und 60er Jahren des letzten Jahrhunderts gewann Las Palmas wieder an Bedeutung, und insbesondere der Hafen, als einziger Durchgangspunkt zum Osten, nach der vorübergehenden Schließung des Suez-Kanals.
Sehenswürdigkeiten in Las Palmas
Die Plaza de Santa Ana ist der Hauptplatz der Vegueta, der Altstadt von Las Palmas. Die Cathedral de Santa Ana und die Casa Constistorial liegen sich gegenüber. Der Bau der fünfschiffigen Hauptkirche von Las Palmas, Cathedral de Santa Ana, begann 1497 und wurde 1570 wegen Geldmangels unterbrochen. Erst Anfang des 19. Jahrhunderts konnte der Bau vollendet werden. Dies spiegelt sich in der Architektur des Gotteshauses wider. Das Rippengewölbe ist gotisch, die Fassade dagegen neoklassizistisch. Innen stehen ein barocker Hochaltar und verschiedene Werke kanarischer Künstler. Das Kirchenmuseum (Museo Diocesano de Arte Sacro) mit sakralen Gegenständen sowie einer kleinen Gemäldegalerie ist der Kathedrale Santa Ana angegliedert. Vor dem Rathaus aus dem 19. Jahrhundert steht eine Skulptur, die Benito Pérez Galdós, den berühmtesten kanarischen Schriftsteller, zeigt. In einem der letzten noch erhaltenen Häuser aus dem 18. Jahrhundert im Stadtviertel Triana (Casa Museo Pérez Geldós) werden Möbel und Schriften des kanarischen Schriftstellers Benito Pérez Geldós ausgestellt, der hier 1843 zur Welt kam und aufwuchs. Das „Kolumbushaus“ (Case de Cotón) ist ein prächtiger Kolonialbau aus dem 17. Jahrhundert. Hier residierten einst die spanischen Statthalter. Das Museum zeigt Zeugnisse der spanischen conquista, Exponate aus präkolumbischer Zeit, von den Reisen des Kolumbus, Landkarten und vieles mehr. Das Museum für kanarische Geschichte (Museo Canario) enthält die größte Sammlung altkanarischer Funde des Archipels.
Das kleine Museum (Museo Néstor), 1956 eröffnet, ist eine Oase der Ruhe und Kunst innerhalb des viel besuchten Pueblo Canario. Präsentiert werden Arbeiten des kanarischen Malers Néstor Martin Fernande de la Torre (1887-1938) und Möbel aus seinem Besitz.
In der Absicht, den Urlaubern in Las Palmas ein kanarisches Dorf vorzustellen, wurde allzu stark idealisiert. Der Pueblo Canario, ein gedrängter Komplex aus Kapelle, Kunsthandwerkladen und anderen Gebäuden – mit dem Bau begann man 1939 – besticht durch fein geschnitzte Erker und Fensterläden und dekorative Portale.
Das Wissenschafts- und Technologiemuseum (Museo Elder) ist in der ehemaligen Halle für Schiffsgüter untergebracht. Auf drei Stockwerken geht es um Raumfahrt, Mathematik und Physik, die Entwicklung des Menschen, kanarische Vegetation sowie alte und alternative Technologien.
Las Palmas‘ größter Platz (Parque Santa Catalina) ist ein weites, größtenteils gepflastertes Areal, auf dem Großveranstaltungen wie der Karneval ablaufen. Typisch sind die Schuhputzer, die ihre Dienste anbieten, ein Traditionsgewerbe auf Gran Canaria. Am Südende des Platzes zeigt eine Bodenskulptur aus Kacheln die Fahnen aller Länder dieser Erde. Das Centro Atlántico de Arte Moderno (CAAM) stellt auf fünf Ebenen moderne Kunst (Skulpturen, Bilder. Objekte) in unerwartet sachlichem, ja kühlem Ambiente aus.
Die Castillo de la Luz, eine kleine Festung, wurde 1493 zum Schutz der Isleta und deren Hafenanlagen von den Spaniern erbaut. Sie spielte 1595 eine wichtige Rolle in der Verteidigung von Las Palmas gegen den Angriff der englischen Flotte unter Sir Francis Drake.
Am nördlichen Stadtausgang befindet sich das 1997 errichtete „Auditorio Alfredo Kraus“, ein modernes Konzerthaus direkt am Meer, das nach dem in Las Palmas geborenen Tenor Alfredo Kraus benannt ist.
Die Kanarischen Inseln (spanisch Islas Canarias), auch Kanaren genannt, ist eine Inselgruppe im Atlantischen Ozean vor der Nordwestküste Afrikas. Die Kanaren, ehemals eine zusammengehörende Provinz, wurden 1927 in zwei Provinzen geteilt, die eine autonome Region Spaniens darstellen, bestehend aus den Provinzen Las Palmas und Santa Cruz de Tenerife. Die Hauptstädte der Provinzen sind Las Palmas auf Gran Canaria und Santa Cruz de Tenerife auf Teneriffa. Zu den Kanarischen Inseln gehören (in der Reihenfolge ihrer Größe): Teneriffa. Fuerteventura (das dem Festland am nächsten liegt), Gran Canaria. Lanzarote, La Palma, Gomera und Hierro sowie mehrere kahle Eilande. Die Gesamtfläche der Inseln beträgt 7.273 Quadratkilometer.
Die Inselgruppe ist vulkanischen Ursprungs. Höchster Berg ist der Vulkan Pico de Teide (3.718 Meter) auf Teneriffa. Die Kanaren sind für ihre Landschaft und das milde, trockene Klima bekannt, wodurch sie für astronomische Beobachtungen besonders geeignet sind. Die auf dem Roque de los Muchachos (La Palma) auf 2.423 Meter Höhe liegende internationale Großsternwarte wurde 1985 eingeweiht. In Gebieten unter 400 m ist eine typisch nordafrikanische Vegetation zu finden. Charakteristisch sind Dattelpalmen, Drachenbäume, Sukkulenten und Tamariskenarten. In den höher gelegenen Gebieten schließt sich Waldland an.
Landwirtschaft und Fischfang sind die wichtigsten Wirtschaftszweige der Inseln. Die vulkanischen Böden sind äußerst fruchtbar. Die meisten Anbaugebiete werden künstlich bewässert. Die wichtigsten landwirtschaftlichen Erzeugnisse sind u. a. Bananen. Zitrusfrüchte, Feigen, Weintrauben und Tomaten. Der Tourismus ist ebenfalls von wirtschaftlicher Bedeutung. Die Inseln sind aufgrund ihres milden Klimas beliebt für Winteraufenthalte.
In den Augen einiger Fachleute handelt es sich bei den Kanaren um die Fortunatae Insulae des Altertums. Vermutlich waren die Inseln den Phöniziern und den Karthagern bekannt Der römische Gelehrte Plinius schrieb, dass sich auf den Inseln eine große Anzahl wilder Hunde (lateinisch canes) herumtrieb. worauf er sie Canaria nannte. Arabische Seefahrer erreichten die Inselgruppe im 12. Jahrhundert. 1334 wurde sie von französischen Seefahrern betreten. Papst Klemens VI. sprach 1344 die Inseln Kastilien zu. Der französische Seefahrer Jean de Bélkancourt begann 1402 mit der Eroberung der Inseln und wurde 1404 von dem kastilischen Herrscher Heinrich III. zum König der Kanaren ernannt Die Inseln, auf die auch Portugal Anspruch erhob, wurden nach der Unterzeichnung eines Vertrags (1479) als spanische Besitzungen anerkannt. Die Spanier hatten die Eroberung Ende 1490 abgeschlossen. Die einheimische Bevölkerung. die Guanchen (Berber), vermischten sich im Laufe der Zeit mit den europäischen Eroberern.
La Gomera ist die zweit kleinste Insel den Kanaren. Die höchste Erhebung ist mit 1.487 Metern über dem Meer der Garajonay. Die Vulkaninsel La Gomera dürfte ungefähr 12 Millionen Jahre alt sein. Die letzten vulkanischen Eruptionen fanden aber bereits in vorgeschichtlicher Zeit statt. San Sebastián ist die Hauptstadt von La Gomera und liegt im äußersten Norden an der Bucht La Concha (deutsch: Die Muschel), deren Name von ihrer auffälligen Form herrührt. Bei den Gomeros heißt San Sebastián auch kurz „La Villa“.
Bekannt ist La Gomera durch seinen einzigartigen ‚Urwald‘ mit Lorbeer- und Erikabäumen sowie der weltweit nur hier existierenden Pfeifsprache der Gomeros „El Silbo“. La Gomera wird auch als „Insel des Kolumbus“ bezeichnet da von hier aus einige seiner Entdeckungsfahrten starteten.
EI Silbo – Da pfeift man drauf…
Weltweit einzigartig ist die auf der Insel existierende Pfeifsprache der Gomeros „EI Silbo“. Bei El Silbo handelt es sich nicht um eine Art Morsesignale, sondern um eine Sprache mit eigenen Lauten, die als Pfiffe bestimmter Tonhöhe und -länge artikuliert wird. Dazu werden ein oder zwei Finger in den Mund genommen und die andere Hand als eine Art Schalltrichter benutzt. Trotz nur möglicher einfacher „Wortwahl“, können ganze Unterhaltungen gepfiffen werden.
Bereits im 15. Jahrhundert wurde von dieser besonderen Kommunikation auf La Gomera berichtet. Mit den Pfiffen sind Nachrichten auch über die großen Entfernungen (viele Kilometer, mit „Stationen“) zwischen den Barrancos (Täler, Schluchten) von einer Seite der Insel bis zur anderen möglich. Eine außergewöhnliche Leistung der Umweltanpassung. Die UNO hat El Silbo auf die Liste der zu schützenden Weltkulturgüter gesetzt und die Inselregierung hat beschlossen, bei der UNESCO zu beantragen. EI Silbo zum Wettkulturerbe zu machen.
Geschichte San Sebastiáns und Gomeras
Seit Anfang des 15. Jahrhunderts, als die Eroberung der Insel zur Eingliederung in das Königreich Kastilien stattfand, ist San Sebastián die politische und Verwaltungshauptstadt von La Gomera. Der historische Kern des Ortes hat innerhalb 500 Jahren bewegter Geschichte ein ständiges Wachstum durchgemacht. Von einer Schlucht zu einer geschützten Bucht bishin zum heutigen modernen Kai, der das moderne Haupteingangstor zu diesem Ort sowie zur gesamten Insel bildet.
San Sebastián war zu Beginn eine kleine Ansiedlung, deren Gründer nicht nur eine geschützte Bucht für die Segelschiffe hatten, sondern auch Zugriff zu Süßwasser. Daher konnten sie die Schiffe mit Wasser versorgen, das sie aus den Brunnen gewannen, die bis vor wenigen Jahren – gefördert durch Mühlen und Schöpfräder – noch Wasser spendeten. Die ersten Häuser wurden direkt am Strand erbaut und werden von der Hauptstraße Calle del Medio, was übersetzt „die Straße in der Mitte“ heißt, durchzogen. Das Städtchen San Sebastián hat interessante Spuren der Vergangenheit hinterlassen, beispielsweise Baudenkmäler, die den Besuchern die religiösen, politischen, sozialen und militärischen Geschehnisse der vergangenen 500 Jahre anschaulich nahebringen.
Strände
Playa de San Sebastián – Ohne hohen Wellengang, durch die Hafenmole geschützt können Sie hier unbeschwert baden. Auch das Sonnen auf dem schwarzen Lavasand ist eine Wohltat. Für die ganze Familie bietet der Strand Badespaß, denn auch ein Kinderspielplatz ist vorhanden.
Playa de la Cueva – Der Strand hinter den Felsen am Hafen von San Sebastián ist besonders gut gepflegt. Wellenbrecher schützen Badende vor starker Brandung an dem 250 Meter langen Strand. Hier liegt auch ein schönes Restaurant in dem Sie draußen sitzen und einen wundervollen Blick auf das Meer und die Felsenküste genießen können.
Playa de le Guancha – Hoch über dem Meer ist dieser einsame Strand, der südwestlich von San Sebastián liegt, zu erreichen. Eine circa eineinhalbstündige Wanderung rührt entlang eines Bergpfads zur Playa de La Guancha. Dort haben Sie einen hervorragenden Blick auf die Nachbarinsel Teneriffa und die Atmosphäre ist einmalig.
Auf den ersten Blick fallen die schönen Parkanlagen, wie etwa der Park García Sanabria, und die belebten Straßen auf. Die Hauptstadt der Insel Teneriffa fasziniert ihre Besucher mit ihrem lang gestreckten Hafen, den reich begrünten Fußgängerzonen und den vielfältigen Einkaufsmöglichkeiten. Viele historische Gebäude, Museen und Parkanlagen laden zur Besichtigung ein.
Der zentrale Platz Plaza de Espana in Santa Cruz de Tenerife befindet sich nahe des Hafens. Dieser wird vom Gedenkmonument für die Toten des spanischen Bürgerkrieges, vom Gebäude der Inselregierung und von weiteren großen Gebäuden beherrscht. Unmittelbar angrenzend liegt die Plaza de la Candelaria. Ein nationales Baudenkmal auf der Fußgängern vorbehaltenen Plaza ist der schön restaurierte Palacio Carta aus dem 18. Jahrhundert im traditionellen kanarischen Stil. Hier steht auch eine Statue der Schutzheiligen der Inseln.
In einer Parallelstraße findet man die Iglesia de Nuestra Senora de la Conceoptión, die bedeutendste Kirche von Santa Cruz. Der sechsstöckige Glockenturm war lange Zeit ein Wahrzeichen der Hauptstadt. Von zwei Seitenschiffen wird das Hauptschiff flankiert.
Das Museo de la Naturaleza y el Hombre (Museum für die Natur und den Menschen) dokumentiert auf jede erdenkliche Weise, wie die Ureinwohner der Insel lebten.
Das Museo de Bellas Artes (Städtisches Kunstmuseum) an der schattigen Plaza de Principe versteckt sich über der mit 100.000 Bänden bestückten Stadtbibliothek. Die meisten in gefälligem Rahmen ausgestellten Gemälde stammen von einheimischen Künstlern.
Im Herzen der Stadt an der Rambla del General Franco befindet sich die Stierkampfarena von Santa Cruz. Da das Parlament der Kanarischen Inseln den Stierkampf jedoch bereits vor vielen Jahren verbieten ließ, wird die Arena heute vor allem für Konzerte und Aufführungen genutzt.
Am unteren Ende der Rambla erhebt sich ein Festungsbau aus dem 19. Jahrhundert. der Cuartel de Almeida, der nun dem Militärmuseum den passenden Rahmen verleiht. Neben allerlei Waffen, Uniformen und Fahnen ist auch die kunstvoll verzierte Kanone El Tigre ausgestellt.
Außerdem sehenswert ist das Auditorio de Tenerife, eine vom Architekten Santiago Calatrava entworfene Kongress- und Konzerthalle.
Strände
Rund 7 Kilometer von der Hauptstadt entfernt befindet sich das früher nur über Bergpfade zu erreichende Fischerdorf San Andrés. Die 3500 Einwohner leben heute hauptsächlich von den Strandbesuchern des künstlich aufgeschütteten Strandes Las Teresitas.
Die Glasenuhr gibt in der Schifffahrt durch Glockenschläge (Glasen) die Uhrzeit an. Die Bezeichnung Glasen für die Zeitrechnung auf Seeschiffen leitet sich von den gläsernen Sanduhren (Stundenglas) her, die vor der Erfindung des Chronometers zur Zeitbestimmung an Bord dienten, dabei handelte es sich um ein Halbstundenglas und ein Vierstundenglas. Das Ablaufen und Umdrehen des Halbstundenglases wurde durch Anschlagen der Schiffsglocke angezeigt, wobei die Anzahl der Schläge gleich der Häufigkeit das Umwendens war. Diese Zählweise ging bis Acht, also entsprechend einer Wache und begann dann erneut mit dem Wenden des Vierstundenglasses.
Aus Tradition und aus praktischen Erwägungen hat man den Glasenschlag auf vielen Schiffen beibehalten. Die deutsche Marine glast aber nur noch auf der Gorch Fock und an der Marineoperationsschule (MOS) in Bremerhaven. Heute werden mechanische, elektromechanische und elektronisch gesteuerte Uhren eingesetzt.
Der Glasenschlag bzw. das Umdrehen der Sanduhr wird vom Wachhabenden an der Schiffsglocke für alle hörbar in einem festgelegten Rhythmus angeschlagen. Jede volle Stunde ist ein Doppelschlag, jede halbe Stunde ein einzelner Schlag. Wenn man beispielsweise nachmittags zwei Doppelschläge und einen einzelnen Glockenschiag hört (= 5 Glasen), dann ist es entweder 14:30 oder 18:30 Uhr. Das kann man auch nach Gefühl gut auseinander halten und braucht daher auf einem Schiff. auf dem regelmäßig geglast wird, keine Armbanduhr.
Hört man 4 Doppelschläge, also 8 Glasen, ist es auf vielen Schilfen immer noch Zeit für den Wachwechsel. Zwei bis drei Wachschichten wechseln sich bei der Arbeit ab. Auf deutschen Schiffen werden traditionell drei Wachdienste gefahren. Nach vier Stunden Wache folgen acht Stunden Freiwache.
Auf Schiffen, die im Hafen liegen wird nicht geglast.